PORNOGRAFIE

Pornografiekonsum ist weit verbreitet, doch für etwa 1 % der Bevölkerung – das sind rund 500.000 Menschen in Deutschland – entwickelt sich daraus eine problematische Nutzung. Auch wenn die Störung als sexuelle Impulskontrollstörung und nicht als Sucht klassifiziert ist, ähneln die Anzeichen denen anderer Verhaltenssüchte. Pornografie-Nutzungsstörung äußert sich durch ein unkontrollierbares Verlangen, pornografisches Material zu konsumieren, wobei Betroffene oft die Kontrolle verlieren und ihren Konsum trotz negativer Folgen fortsetzen. Typische Anzeichen sind das Vernachlässigen von sozialen Kontakten und alltäglichen Aufgaben sowie die fortgesetzte Nutzung, obwohl negative Auswirkungen spürbar sind. Auch Gefühle von Schuld und Scham sowie psychische Belastungen sind häufige Folgen. Besonders gefährdet sind Männer, die deutlich häufiger und regelmäßiger Pornografie konsumieren, aber auch Frauen sind zunehmend betroffen. Risikofaktoren für diese Störung sind unter anderem Depressionen, soziale Ängstlichkeit und das Fehlen einer Partnerschaft.